- Spitta
- Spịtta,1) Friedrich, evangelischer Theologe, * Wittingen 11. 1. 1852, ✝ Göttingen 7. 6. 1924, Sohn von 4), Vater von 2); war ab 1887 Professor für Neues Testament und praktische Theologie in Straßburg, ab 1919 in Göttingen. Er war zusammen mit Julius Smend (* 1857, ✝ 1930) ein bedeutender Förderer der liturgischen Bewegung und der Liturgiewissenschaft.Werke: Luther und der evangelische Gottesdienst (1884); Zur Reform des evangelischen Kultus (1891); Zur Geschichte und Litteratur des Urchristentums, 4 Teile (1893-1907).2) Heinrich Arnold Theodor, Komponist, * Straßburg 19. 3. 1902, ✝ Lüneburg 23. 6. 1972, Sohn von 1); Schüler u. a. von A. L. Mendelssohn; lehrte ab 1933 an der Akademie für Kirchen- und Schulmusik in Berlin, ab 1950 (1957 Professor) an der Pädagogischen Hochschule in Lüneburg. Komponierte v. a. Chorwerke (u. a. »Heilig Vaterland«, »Die beste Zeit«, »Passionskantate«), Orchester-, Kammer- und Orgelmusik.3) Julius August Philipp, Musikhistoriker, * Wechold (heute zu Hilgermissen, Kreis Nienburg/Weser) 27. 12. 1841, ✝ Berlin 13. 4. 1894, Sohn von 4); war nach dem Studium der klassischen Philologie als Lehrer in Reval, Sondershausen und Leipzig tätig, ab 1875 Professor für Musikgeschichte an der Friedrich-Wilhelm-Universität und administrativer Direktor der Musikhochschule in Berlin. Spitta gab Werke von D. Buxtehude, H. Schütz und Friedrich II. heraus und schrieb die grundlegende Biographie »Johann Sebastian Bach« (2 Bände, 1873-80). Ab 1885 war er Mitherausgeber der »Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft«.4) Karl Johann Philipp, evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter, * Hannover 1. 8. 1801, ✝ Burgdorf 28. 9. 1859, Vater von 1) und 3); schuf ein v. a. durch sprachliche Klarheit und Schlichtheit ausgezeichnetes Liedwerk (»Psalter und Harfe«, 2 Bände, 1833-43), das zum Teil in evangelische Gesangbücher übernommen wurde.Weitere Werke: Sangbüchlein der Liebe für Handwerksburschen (1824); Nachgelassene geistliche Lieder (herausgegeben 1861); Lieder aus der Jugendzeit (herausgegeben 1898).
Universal-Lexikon. 2012.